Mit Lichttherapie durch Herbst und Winter
Vor allem die SAD (saisonabhängige Depression, Winterdepression) kann sehr erfolgreich mit hellem Licht behandelt werden. Aber auch Depressionen mit anderer Ursache sowie gesunde Menschen profitieren deutlich von einer Lichttherapie.
Dabei wird das Licht über das Auge des Patienten aufgenommen und über den Sehnerv zur Inneren Uhr im Gehirn geleitet, wo dann verschiedene Gehirnbotenstoffe ausgeschüttet werden. Bereits nach wenigen Tagen geht es dem Patienten deutlich besser. Schlaf, Stimmung und Antrieb werden normalisiert, die depressiven Symptome nehmen deutlich ab oder verschwinden.
Wie wirkt Licht?
Lichttherapie beeinflusst die innere Uhr und damit das Leben von Mensch und Tier. Fortpflanzung, Winterschlaf, Appetit, Wohlbefinden werden durch eine innere Uhr gesteuert, Diese wiederum wird u.a. durch die Tageslänge eingestellt. Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, bewirkt der Lichtmangel eine höhere Melatoninproduktion im Körper. Melatonin ist ein Hormon, das für den Schlafbedarf zuständig ist. Ein erhöhter Melatoninspiegel kann zur Depression führen. Das helle Licht bringt die innere Uhr wieder in Takt und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Neurotransmitter Serotonin wieder in höherer Konzentra- tion vorliegt. Dieser Gehirnbotenstoff sorgt für die Informationsübermittlung von Gehirnzelle zu Gehirnzelle. Wenn diese Informationsübermittlung wieder gut funktioniert, kann man besser denken, besser fühlen, besser schlafen, das Leben wieder besser genießen.
Denkhemmung, Gefühlshemmung, Konzentrations-, Schlaf- und auch Verhaltensstörungen wie z.B. Angstzustände lassen deutlich nach.
Bei welchen Störungen ist die Anwendung von Licht sinnvoll?
- SAD (Seasonal Affective Disorder oder Saisonal Abhängige Depressionen)
- Depressive Episoden anderer Ursache
- Schlafstörungen
- Jet-Lag (Zeitzonenwechsel)
- Altersdepression
- Störungen der inneren Uhr durch Schichtarbeit
- Bei Gesunden zur Steigerung des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit
Was muß bei der Anwendung beachtet werden?
Zu Beginn der Therapie empfiehlt sich eine konsequente, möglichst häufige (am besten 3-4x/Woche) Anwendung. Am besten morgendliche Anwendung, um der inneren Uhr eindeutig mitzuteilen, dass der Tag begonnen hat und sie den Körper in Schwung bringen soll.
Bei einer Lichtstärke von 10000 Lux (wie hier in der Praxis) sollte die Dauer der Lichteinwirkung ca. 30 Minuten betragen. Da durch den Lichtreiz das gesamte Stoffwechselsystem des Körpers angeregt wird, ist es sehr sinnvoll, während der Zeit vor der Lampe etwa einen halben Liter Mineralwasser zur Unterstützung dieses positiven Effektes zu trinken.